Die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, wo noch heute meine Eltern und meine Schwester wohnen. Vor zwei Jahren war ich das letzte Mal hier, allerdings habe ich damals mehr Zeit mit meiner Familie verbracht als mir die Stadt anzusehen. Heute habe ich einen ganzen Tag Zeit, um mich umzuschauen. Ich fahre mit der Straßenbahn durch die Ostvorstadt ins Stadtzentrum. Es ist ein Jammer, ganze Straßenzüge mit Gründerzeithäusern liegen verlassen und verwahrlost da.
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Als ich am Bahnhof Bad Godesberg ankomme, regnet es in Strömen. Kein Taxi, kein Regenschirm, also muß ich laufen.
Ich gehe die Rheinallee entlang, vorbei an den prächtigen Jugendstilvillen. Schön und reich sehen sie aus, oft mit großen Vorgärten, die schon beinahe kleine Parks sind. Nirgendwo ein Name an der Tür, aber unbewohnt sind sie nicht. Mir fällt Heinrich Bölls “Frauen vor Flußlandschaften” ein.
Von Bonn nach Maastricht mit dem Zug.
Ich fahre mit dem Zug von Leipzig nach Halle, so, wie ich das vor ungefähr dreißig Jahren beinahe täglich 4 Jahre lang getan habe. Bei diesen Zahlen wird mir ganz schwindelig, es ist so lange her, seit ich in Halle an der Martin Luther Universität studiert habe. Aber das ist eine andere Geschichte. Die S-Bahn braucht heutzutage knappe 30 Minuten, früher gab es keine S-Bahnverbindung zwischen beiden Städten und die Reise hat mit dem normalen Zug doppelt so lange gedauert.
Mitte September mache ich mich auf den Weg nach Nida zum letzten Treffen eines zweijährigen Projekts, welches sich mit der Entwicklung strategischer individueller Kompetenzen für den europäischen Arbeitsmarkt beschäftigt hat. Nida liegt im Norden Litauens, auf der Kurischen Nehrung. Meine litauischen Projektpartner wollten dieses letzte Meeting unbedingt dort durchführen, weil es eine der schönsten Gegenden Litauens ist. Ich weiß nur, was ich in der Wikipedia über diese Gegend gelesen habe und bin neugierig.