Vor ein paar Wochen, während einer Diskussion über Nachhaltigkeit, Sparen und Konsum, hat mich jemand gefragt, wie alt mein ältestes Kleidungsstück ist.
Damals habe ich geantwortet, dass ich mir 1994 ein Kleid gekauft habe, welches ich noch immer besitze und anziehe (ein klassisches Etuikleid und so gar nicht altmodisch).
Letztes Wochenende jedoch, hab ich ein noch viel älteres Kleidungsstück gefunden: einen Sonnenhut. Diesen Hut hat mir mein Vater aus einem Sommerkleid meiner Mutter genäht als ich so 12 -14 Jahre alt war. Weder er noch ich können uns an das genaue Jahr erinnern, aber ich mußte diesen Hut immer aufsetzen, wenn wir mit unseren Paddelbooten unterwegs waren, von wegen Sonnenstich und so. Natürlich habe ich ihn damals nur unter Protest getragen, denn ich fand ich mich damit nicht schön, im Gegenteil, der Hut war sowas von altbacken, ich hab ihn nicht wirklich gemocht.
Aber irgendwie hat er all die Jahre und viele Umzüge überlebt und seitdem wir im sonnigen Süden leben, ist er mein ständiger Begleiter am Strand geworden.
Nun ist dieser Hut schon über 40 Jahre alt und bereits letzten Sommer drohte er auseinanderzufallen. Ich wollte ihn noch ein wenig retten, aber der Stoff ist schon ziemlich morsch, die Nähte haben sich an vielen Stellen einfach aufgelöst und eine Reparatur war nicht mehr möglich.
Ich war ziemlich traurig darüber, sind doch mit diesem Hut so viele Erinnerungen verbunden, aber nun hat er als Hut ausgedient.
Letzten Sonntag hab ich ihn aufgetrennt um ihn als Vorlage für einen neuen Strandhut zu benutzen. Seine Einzelteile hab ich gut verpackt und in meiner Nähkiste verstaut. So bleibt er noch ein wenig bei mir.
Nach zwei Stunden war mein neuer Hut fertig. Und ausprobiert hab ich ihn auch schon, zwar noch nicht am Strand, aber auf unserer Terrasse 🙂