Gestern haben wir mit unserer Ausstellung “L’Art Quotidien” die Saison 2017 in der ART Fabrik eröffnet. Die Vernissage war gut besucht, die Gäste zeigten sich sehr angetan von der Ausstellung. So eine Vernissage ist eine unschätzbar gute Gelegenheit für einen Künstler, um Rückmeldungen zu seiner Kunst zu bekommen. Und so habe auch ich die Chance für Gespräche über Kunst und die ausgestellten Werke genutzt. Ein Gespräch möchte ich hier wiedergeben.
Ich: Wie gefällt dir die Ausstellung?
Mann: Gut, ist schön. Aber mit Malerei habe ich nix am Hut.
Ich: Wie kommt das?
Mann: Hatte noch wie was mit Malerei am Hut, schon in der Schule nicht. Das interessiert mich nicht, verstehe ich auch nicht.
Ich: Hmm, Malerei ist schon etwas sehr persönliches. Da gibt es nicht immer viel zu verstehen. Entweder etwas spricht dich an, oder eben nicht.
Mann: Mich interessiert höchstens, wie die Bilder entstanden sind, die Technik. Wie hast du die Bilder gemalt? Mit ‘nem Pinsel?
Ich: Nein.
Mann: Mit ‘nem Spachtel?
Ich: Nein.
Mann: Mit einem Messer oder Schwamm?
Ich: Nein. Ich verwende eine spezielle Kelle, eine, die man normalerweise verwendet um italienischen Stuck zu machen.
Mann: Was ist das?
Ich: Das ist eine spezielle Art um sehr glatte, feine Oberflächen aus Kalk und Marmormehl zu aufzutragen. Das haben schon die alten Ägypter gemacht.
Mann: Aha.
Er geht ganz dicht an ein Bild heran und betrachtet es von allen Seiten. Er streicht über die Oberfläche. Seine Frau kommt hinzu, zeigt auf zwei Bilder und sagt ihrem Mann, dass diese ihr sehr gut gefallen.
Mann: Hmm. Das da gefällt mir auch. Ich weiß nicht warum, aber das spricht mich an. Wenn wir eins mit nach Hause nehmen, dann dieses.