Es bedarf schon einiger Geduld und nicht nachlassenden Interesses diese beispielhafte Schilderung lateinamerikanischer Diktatoren zu lesen. Beschrieben wird nicht ein einzelner Diktator, sondern viel mehr die Essenz diktatorischen Verhaltens vom Aufstieg zur Macht über den Machterhalt bis zum Ende durch den Tod, und, wie externe politische Kräfte damit umgehen.
Dabei ist die literarische Form sehr ungewöhnlich. Es gibt kaum Abschnitte, keine Dialoge oder dergleichen und der längste Satz dieses Buches endet nach 51 Seiten. Aber es ist genial.
Hier meine Lieblingszitate daraus:
Die Armen, sie werden immer und ewig am Arsch sein, daß, wenn eines Tages Scheiße einen Marktwert hat, die Armen ohne Arschloch geboren werden.
Man lebt nicht, man überlebt und lernt zu spät, daß sogar die ausgedehntesten und nützlichsten Leben nicht für mehr ausreichen als fürs Erlernen des Lebens.
Die Lüge ist bequemer als der Zweifel, nützlicher als die Liebe, dauerhafter als die Wahrheit.