Irgendwie haben wir alle einen Lebensplan, bewußt oder auch unbewußt. Also so was in der Richtung wie: wenn ich mal groß bin, dann will ich auf gar keinen Fall Dinge tun, die ich nicht mag, dann werde ich reich und berühmt… etc.
Auf dem Weg dahin unterwerfen wir uns oft mehr oder weniger freiwillig sogenannten Sachzwängen, denen wir, so glauben wir, kaum mehr entrinnen können: ich muß erst den Abschluss machen, Geld verdienen, das Haus bezahlen, die Kinder großziehen, … – aber dann! Dann gehts los mit dem schönen Leben, dann mache ich das, was ich schon immer machen wollte.
Und zack, kommt etwas dazwischen, was man nicht wirklich beeinflussen kann: eine unheilbare Krankheit, eine, die das Leben zunehmend einschränkt bis es viel zu zeitig zu Ende geht. Dann fliegt der ganze schöne Traum auseinander und alles wird nebensächlich.
Und was dann? Sich an das Leben klammern? Sich allen erprobten und unerprobten Therapien hingeben in der Hoffnung, dass es vielleicht doch noch Rettung gibt? Wie und mit wem Zeit verbringen? Wie lange braucht man, um sich vom Leben zu verabschieden? Geht das überhaupt?
So einen Prozess beobachte ich gerade in meinem unmittelbaren Freundeskreis und es macht mich sehr traurig. Mein Verstand und mein Gefühl liegen hier nicht auf einer Wellenlänge.